Signet Qualität in der Lehre

Richtiger Umgang mit Lehrlingen

Ein gutes Vorbild sein und den Jugendlichen ernst nehmen sind die Grundlagen für eine erfolgreiche Ausbildung.

Ein gutes Vorbild sein

Auf den Lehrling und seine/ihre Stärken und Schwächen eingehen

Motivieren durch Lob und Anerkennung

Regelmäßig Feedback geben und Feedback einholen

Wie können Sie ein gutes Vorbild sein?

  • Als Ausbilder*in sind Sie Vorbild für Ihren Lehrling. Leben Sie das erwartete Verhalten selbst vor.
  • Behandeln Sie den Lehrling so, wie Sie selbst gerne behandelt werden möchten.
  • Vertrauen schaffen und das persönliche Gespräch suchen:
    Geben Sie dem Lehrling das Gefühl, dass er/sie bei Schwierigkeiten und Unklarheiten um Rat fragen kann.
  • Nehmen Sie sich Zeit für die Fragen des Lehrlings.

 

Wie kann auf die Stärken und Schwächen eingegangen werden?

Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, wichtig ist diese zu erkennen und darauf einzugehen.

  • Holen Sie den Lehrling dort ab, wo er steht.
  • Nehmen Sie Rücksicht auf das Lerntempo des Jugendlichen.
  • Geben Sie dem Lehrling Spielraum für seine Entwicklung.
  • Trauen Sie dem Lehrling etwas zu und übergeben Sie ihm mit der Zeit immer mehr Verantwortung – immer nur so viel, wie er übernehmen kann.
  • Stellen Sie Fragen und ermutigen Sie den Lehrling zum Mitdenken.
  • Nutzen Sie die Stärken des Jugendlichen und helfen Sie ihm, diese weiterzuentwickeln.
  • Bieten Sie Unterstützung und Lernhilfen in Bereichen an, in denen der Lehrling Schwächen aufweist.

Wie gelingt Motivation durch Lob und Anerkennung?

Regelmäßiges Lob kann die Motivation Ihres Lehrlings steigern und ihn/sie so zu guten Leistungen anspornen.

  • Mehr loben und weniger kritisieren: Achten Sie auch auf das, was gut gemacht wird und schauen Sie nicht nur auf die Fehler. Kritik bleibt Menschen stärker im Gedächtnis als Lob. Sparen Sie deshalb nicht mit Lob, so können Sie das Selbstbewusstsein Ihres Lehrlings stärken und seine Motivation fördern.
  • Fehler als Lernchancen zulassen: Aus Fehlern lernt man.
  • Bei Fehlern richtig Feedback geben: Werden Sie nicht persönlich, sondern bleiben Sie sachlich. Besprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Lehrling, wie es besser gemacht werden kann.
  • Bei Lob durchaus persönlich werden: Zeigen Sie dem Lehrling Anerkennung für das, was er gut kann/gut macht.
  • Holen Sie bei Ihrem Lehrling Feedback zur Ausbildung ein und nehmen Sie dieses ernst.

Wie kann regelmäßig Feedback gegeben und eingeholt werden?

Geben Sie während der Ausbildung immer wieder Rückmeldung zur Arbeit und zu den erbrachten Leistungen: Besprechen Sie erledigte Arbeiten und Aufgaben nach. Loben, was gut gemacht wurde. Auf Fehler aufmerksam machen und besprechen, wie es besser gemacht werden könnte.

Führen Sie in regelmäßigen Abständen Feedback-Gespräche durch und holen Sie sich auch Feedback Ihres Lehrlings zur Ausbildung.

Wie wird richtiges Feedback gegeben?

Feedback beeinflusst neben dem künftigen „Können“ des Lehrlings auch die Motivation des Lehrlings, also sein/ihr künftiges „Wollen“. Damit Ihre Rückmeldungen motivierend wirken, sollten Sie folgende Feedback-Regeln beachten:

  • Rückmeldungen zu Verhalten und Leistung des Lehrlings sollten möglichst zeitnah an die Situation erfolgen. Im Allgemeinen gilt: Je schneller das Feedback erfolgt, umso effektiver ist es.
  • Feedback sollte immer konstruktiv sein: Bieten Sie Perspektiven für die Zukunft. Machen Sie Verbesserungsvorschläge, damit Ihr Lehrling weiß, was er/sie beim nächsten Mal besser machen kann. Beispiel: „Im Text sind einige Rechtschreibfehler. Verwende in Zukunft bitte immer die Rechtschreibprüfung und lies dir den fertig Text immer genau durch.“
  • Beziehen Sie sich auf konkrete Verhaltensweisen. Mit Verallgemeinerungen und pauschalen Aussagen kann Ihr Lehrling wenig anfangen. Beispiel: „Mir hat gut gefallen, wie du heute mit der Beschwerde des Gastes umgegangen bist.“ statt „Du warst heute gut!“
  • Begrenzen Sie Ihre Rückmeldung auf das Verhalten des Lehrlings. Vermeiden Sie es, die Person an sich zu bewerten oder zu kritisieren. Beispiel: „Du hast das Rohr schief abgeschnitten.“ statt „Du bist einfach ungeschickt!“

Was kann ich tun, wenn es Probleme mit dem Lehrling gibt?

Lehrbetriebe bzw. Ausbilder können kostenlos ein Coaching in Anspruch nehmen. Gemeinsam mit einem professionellen Coach werden Lösungen für die Schwierigkeiten im Umgang mit dem Lehrling erarbeitet.

Auch für Lehrlinge wird auf der Webseite „Lehre statt Leere“ ein kostenloses Coaching angeboten. Beispielsweise wenn Schwierigkeiten im privaten Umfeld die Ausbildung des Lehrlings negativ beeinfluss.